Reflexion
Sa. 11.8.2001

Heut hab ich mich erstmal ganz locker gemacht!
Gepennt bis um viertel vor 11 als die Catherine es dann wohl nichtmehr ausgehalten hat und unter die Dusche gehuepft ist. Das hoert man natuerlich, im Gegensatz zu wenn sie die Toilette benutzt...
Dann hab ich gemuetlich gefruehstueckt und mich ein bischen mehr lecker gemacht. Dann man als Institut und mit dem Till noch ein bsichen Spaessle machen, so von wegen, "Dein Gesicht haette ich fotografieren sollen, damals, als wir samstags aus der Halle sind und nix lief."
und da ist es dann wohl an der Zeit ein bischen ueber die letzten drei Monate nachzudenken und zu reflektieren.
Die Schweizer sind auf jeden Fall so ein Voelkchen fuer sich.
OK, ueber die Deutsch-Schweizer kann ich nicht viel sagen, da hab ich nur die Leuts von Sika in Zuerich kennengelernt, und die waren nicht so der brueller.
Aber diese Swiss Romands wie sie sich nennen und roemische Schweizer, wie ich sie nenne, haben schon sie ihre Macken und ihre coolen Seiten.
Erstmal kann man sagen, dass es denen alles in allem verdammt gut geht, in ihrer Alpenrepublik. Nie einen Krieg gehabt, der alles zerstoert hat, ihren Wohlstand immer schoen von einer zur naechsten Generation weitergeben koennen, ein Schweinegeld auf den schweizer Banken von dem letztendlich alle profitieren, 18% Steuern und Abgaben auf's Einkommen und den Rest kann man in die eigene Tasche stecken. - Und dem Finanzamt kann man das sogar ruhig sagen! Da bleibt ueber die Jahre schon was haengen. Das merkt man.
Auf der anderen Seite darf man natuerlich auch fuer jeden Furz (haha, erinnert ihr Euch an eine der ersten Geschichten bei den Satanisten?!?) extra zahlen. Angefangen beim Parken auf dem Parkplatz vom Supermarkt, ueber die Fahrrad-Vignette (ich hab mir nie eine gekauft. Sowas darf man nicht unterstuetzen! Ausserdem darf man nicht zu obrigkeitshoerig sein...) hin zum Strom fuer die Waschmaschine. Und einfach nur eine Filmentwicklung ohne alles gibt's auch nicht. Mal ehrlich: Was will man auch mit einem Film ohne Abzuege?!
Und dass man als Auslaender keine Grundstuecke kaufen kann, fuer seinen Telefonanschluss erstmal 1000 Franken Kaution hinterlegen muss und ein Bankkonto mindestens 500 Franken haben muss (fuer Auslaender) ist auch so ein Ding.
Auf der anderen Seite ist staendig irgendwo ein Fest. Mal das Stadfest, mal ein Bier- oder County Music Fest, mal Nationalfeiertag, Jazz Festival, Open Air Kino, Kinderfest im Park mit kostenlosen (!) T-Shirts, gigantische Feuerwerke bei jedem verdammten Kindergeburtstag oder einfach ein kleiner Umtrunk vor dem Institut.
Und wenn man sich beim Falschparken in einer der hunderttausend verschiedenen, farbkodierten Parkzonen erwischen laesst gibt's erstmal nur eine Verwarnung "Wir freuen uns sie in Lausanne begruessen zu koennen und moechten sie darauf hinweisen, dass sie ihr Fahrzeug widerrechtlich abgestellt haben. Da wir ueberzeugt sind, dass sie den polizeilichen Anweisungen in Zukunft Folge leisten werdeen sehen wir diesmal von einer Anzeige ab und wuenschen ihnen noch einen schoenen Aufenthalt in Lausanne.".

Und ich hab ja weissgott meine Witzchen ueber die Leuts gemacht. Und manchmal sind sie ja auch weissgott nicht gut bei weg gekommen. Ich erinnere da z.B. an das Interview mit dem Obersatan. Aber alles in allem sind'se schon ganz ok. Sprechen halt franzoesisch. Das ist schon ein Manko aber man kann halt nicht immer alles haben.

Naja, und mit unseren Versuchen ist ja auch nicht alles ganz so gelaufen, wie wir uns das am Anfang erhofft haben. Also nciht, was bei raus kam, das ist schon ok. Aber der Act bis wir endlich an die verdammte Mschine kamen und bis wir sie dann endlich zum Laufen gebracht haben. Da gingen schon ein paar Nerven bei drauf.
Aber 1a, das muss man auch mal sagen, war meine Betreuung hier. Man kann ja ueber den Till sagen, was man will. Aber er hat sich schon maechtig ins Zeug gelegt, um das hier fuer mich so cool wie moeglich zu machen. Welcher Betreuer Eurer Diplomarbeiten hat Euch denn sofort bei der Zimmersuche geholfen, Euch regelmaessig zum Abendessen eingeladen (und nicht um dabei ueber das Projekt und die Fortschritte zu sprechen sondern nur, damit man mal was anderes sieht und ein bischen Zeit so ausserhalb des Jobs verbringen kann). Und dann war da natuerlich unser Trip nach Sued Frankreich. OK, vielleicht nicht ganz uneigennuetzig weil ich halt noch ein Auto hatte und sie sonst zu fuenft in Tills kleinem Corsa da durchdie Gegend geeiert waeren. Aber er haette sich auch von wo anders ein groesseres Auto besorgen koennen. Statt dessen hat er mich gefragt ob ich nicht Bock haette mitzukommen. Und auch wenn wir da manchmal ein bischen mit den Macken der Canadian Chicks (also vor allem der einen ) zu kaempfen hatten, alles in allem war das shon ziemlich cool.

Ich hab ja zwischenzeitlich gedacht, nur noch fertig werden und den Abgang machen. Und jetzt wo ich morgen fahre war ichheute noch ein letztes malam Point d'Ouchy, wie am ersten Abend und da guckt man sich so um und merkt, dass es doch ganz schoen war und man was vermissen wird. Demnaechst hock ich wieder in Darmstadt. Und dann wird Heulen und Zaehneklappern ueber mich kommen.
und ich denk, dem Till geht's aehnlich. Montag kommen die annern Leuts hier wieder. Und dann koennen sie sich wieder ueber die neue Serverstruktur auslassen, ein bischen ihre diversen Projektchen verfolgen und sich ein bischen locker machen und auf den Umzug nach Ecublen Ende September vorbereiten. Und der Till kann munter seine neuen Probekoerper verdrahten und zwei Wochen lang loeten und dann die Zackerei mit der Maschine wieder machen.
Ja, ich werd sie schon auch ein bischen vermissen.
Und jedem, der Stahlbau C-Vetiefer ist und seine Diplomarbeit noch vor sich hat kann ich nur empfehlen:
Macht die am CCLab beim Till an der EPFL in Lausanne.
Da fahrt ihr auf jeden Fall gut mit.

So, das soll's jetzt mal geweesen sein.

Daheim schreib ich noch ein paar warme Worte. Dann war's das erstml.
Bis denne!


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