Das neue Heim
Heute war morgends erstmal Treffen in der Werkstatt (CCLab.ch)
angesetzt. Da hab ich dann auch den anderen Fuzzi hier noch
kennengelernt, der hier Student ist, Schweizer, und HiWi am
Institut macht. Der macht mit bei der Aktion die Probekoerper
fuer die Versuche zu kleben. Das wird sowieso noch so ein
Spass, denn man braucht wohl so ungefeahr zwei Stunden fuer
einen. Wahnsinniges Gefriemel mit diesen Dehnmesstreifen, die
halt nur 3x5mm gross sind...
Am Institut hab ich mir dann mal ein paar Gedanken machen
duerfen, wie wir die Messstreifen (mit 3 s ?!?) auf den
Probekoerpern aufbringen. Dann hab ich das noch ein bischen
gezeichnet und diskutiert und der Tag war rum.
Naja noch nicht ganz, denn wir mussten mich ja noch in diesem
engangelischen Studentenwohnheim unterbringen.
Also sind wir da hin. Das ist im Prinzip auch eine Jugendherrberge,
nur nicht vom Youth Hostel International sondern von irgendeinem
protestanischen Traeger.
Auf jeden Fall hab ich das Zimmer bekommen, fuer den Schluessel
haette ich 200 SFr Kaution hinterlegen sollen, hatte ich aber
nicht, gibt's morgen. Ich hab gefragt, wie's mit Telefon aussieht,
damit mich vielleicht mal jemand anrufen kann. Kostet 30 SFr
fuer's Freischalten. Parken, ja das waere so eine Sache. Vor der
Tuer ist nur eine blaue Zone, wo man alle 90 Minuten umparken
muss sonst gibt's ein Knoellchen. Und wo kann ich mein Fahrrad
lassen? Fahrradzimmer (!) haben sie, kostet aber extra.
Logisch! Pups auf dem Gang lassen kostet extra...
Wir sind dann erstmal einkaufen gegangen und dann zum Till
abendessen (damit ich da ein bischen was spar, meint er, wenn
ich schon 850 Franken loehne...). Nach ein bischen Laberei
sind wir nochmal ein bischen Richtung Vevey gefahren und am See
ein paar Meter gelaufen. Haette ganz nett sein koennen, wenn man
nicht durch tonnenweise Mueckenschwaerme haette laufen muessen.
Meine Fresse, ich glaub ich hab ein gutes Pfund Muecken eingeatmet
oder verschluckt oder beides!
Nach einem kleinen Pils bin ich dreimal durch ganz Lausanne gefahren
auf der Suche nach meinem evangelischen Wohnheim.
Als ich es endlich gefunden hatte bin ich gespannt mit meinen
beiden ersten Taschen in mein Zimmer.
Wie gesagt: In der Hölle sollen sie schmoren!, diese
Pseudochristen! Da haengen ueberall in der "Lobby" so Plakate rum
mit "Jesus t'aim" und so und dann lassen sie einen 850 schweizer
Dollar bluten fuer ein Zimmer wie bei der Frau Gebien!
Das ist so ein laengliches Ding, vielleicht 2,5m breit und 5,5m
lang. Bett, Beistelltisch, "Schreibtisch", Stuhl, Sessel, Regal,
Schrank, Waschbecken, Tuer. Ach ja, und ein Fenster mit Seeblick
hat's auch. Leider auch auf die Gleiseinfahrt zum Hauptbahnhof,
die 50m den Hang runter (also quasi direckt vor dem Fenster, denn
so steil wie hier alles ist, ist's genau Luftlinie...) liegt.
Also die haben echt einen an der Klatsche! Das ist hier doch nicht
Manhatten!
Mir bleibt wohl im Moment nix anderes uebrig als hin erstmal
zu hausen. Aber ich muss wirklich zusehen, dass ich noch irgendwas
anderes bekomme. Wenn's wenigstens fuer viel Geld was halbwegs
gescheites geben wuerde, dann koennte man sagen ist halt einfach
teuer hier. Aber das hier ist teuer und ein Loch im Boden!
Zu allem ueberfluss ist ja jetzt auch noch erstmal ein langes
Wochenende. Da geht an der Uni nix und wenn ich einfach entsprechend
spaeter gekommen waere wuerd man nicht mit jedem Tag diese
Ausbeute unterstuetzen...
Morgen ist um 10 Treffen im CCLab. Da soll ich mal eine Einfuehrung
in's Kleben der Dehnmessstreifen bekommen. Dann kommen mir vielleicht
noch ein paar Ideen fuer eine leichtere Handhabung, die ich bei
der Positionierung der Jauge (so heissen die Furzelmaennder
frankophon).
Morgen also dann mehr.
Tschöh!